lunedì 16 giugno 2008

Cannes 2008: Die Löwenjagd ist eröffnet



Cannes wäre nicht Cannes, wenn sich das Werbefestival nicht jedes Jahr neu erfinden würde. Wie immer haben die Veranstalter aus London (Emap) Neues im Programm: neue Seminare und Workshops, eine neue Awardshow und eine neue Kategorie. So steht 2008 erstmals das Thema Design zur Bewertung an. In der Kategorie Film dürfen auch Virtuals eingereicht werden; für die Promo-Arbeiten werden erstmals drei verschiedenfarbige Löwen vergeben: Bronze, Silber und Gold. Und auch die Mediaexperten haben heuer ihren Nachwuchswettbewerb.

Cannes wächst stetig und bricht alle Rekorde. Über 28.000 Arbeiten haben Unternehmen und Agenturen aus aller Welt eingereicht, das entspricht einem Plus von 10,2 Prozent. Zehn Jurys beurteilen die Arbeit der Werbewelt in den Kategorien Film, Print, Outdoor, Design, Interactive, Radio, Promotion, Media, Direktmarketing und Integrierte/Herausragende Kampagnen.
Auch die Deutschen brechen in diesem Jahr wieder alle Rekorde. Agenturen, Produktionen und Kunden haben 2.852 Arbeiten eingereicht, 24 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Insgesamt liegt Deutschland damit erneut auf Platz zwei der internationalen Einreichungen. Nur die USA haben noch mehr Arbeiten vorgelegt. In der neu eingeführten Kategorie Design ist Deutschland mit 154 Arbeiten sogar die fleißigste Nation.

In den Fachjurys ist Deutschland mit insgesamt zehn Plätzen vertreten. Eine besondere Aufgabe übernimmt Armin Jochum von der Agentur BBDO. Der 39-jährige Stuttgarter Kreative ist Präsident der Promo-Jury und damit erst der vierte Deutsche, der nach Michael Conrad (1996), Alexander Schmidt-Vogel (2004) und Jean-Remy von Matt (2007) einer Jury in Cannes vorsteht.

Die übrigen deutschen Juroren sind für die Kategorie "Film" Lars Rühmann von Nordpol, Hamburg, in der Kategorie "Press" Ulrike Wegert von KNSK, ebenfalls Hamburg, in der Sektion "Outdoor" Christian Daul von Young & Rubicam in Frankfurt, für "Media" Idris-Lawrence Lachmann von Pilot Media, in der Kategorie "Cyber" Friedrich von Zitzewitz von Plan.net, im Bereich "Direct" Kurt Georg Dieckert von TBWA sowie Jana Liebig von Philipp & Keuntje, Hamburg. Bei "Radio" urteilt Hans-Peter Albrecht von hp albrecht Werbeagentur, München, und "Design" übernimmt Florian Dengler von Meta Design.

Die deutschen Agenturen haben für ihre Teilnahme 2008 mehr Geld investiert denn je. Allein die fünf emigsten Agentruen haben über eine halbe Million Euro ausgegeben. Chancen rechnen sie sich vor allem in den nicht-klassischen Disziplinen aus, in denen die Deutschen traditionell stark sind: Promo, Direct und Cyber. Allerdings gehen auch in den klassischen Disziplinen ein paar Favoriten ins Rennen wie der Renault-Spot mit den crashenden Limousinen von Nordpol, die VW-Kampagne „Einparkhilfe“ von DDB und die JvM-Kampagne für das Konzerthaus Dortmund. Aus dem Ausland dürften wieder Guinness (AMV BBDO) und Sony (Fallon) punkten.

Aber natürlich geht es in Cannes nicht nur um die Arbeit. Im Jahr der Europameisterschaft dürfte auch der Fußball keine unwesentliche Rolle spielen. Gerade die Deutschen sind hier privilegiert: Eine Woche lang lädt die Postproduktion Das Werk gegenüber dem Palais des Festivals zum Fußigucken im Wohnzimmer über der Croisette, Balkonbier inbegriffen.

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